Freitag, 21. Oktober 2022

Raspberry Pi 3B+ mit Openplotter2.0 kommt an Bord

Update Sommer 2022:

Anfang des Jahres bekam ich von einem Bekannten aus der Veranstaltungsbranche einen guten Tipp zur Befestigung meines Navigationsdisplays. Es handelt sich dabei um "Manfrotto-Klemmen", die sich in unterschiedlichster Weise befestigen lassen. Weiterhin lassen sich an diesen Klemmen weitere Anbauteile wie z.B. Monitorhalterungen anbringen. In meinem Fall befestigte ich die Klemmen an den Holzstützen beidseitig des Niedergangs. Daran ist in Kopfhöhe eine massive Holzstange horizontal befestigt, an der das Display mit einer flexibel einstellbaren Monitorhalterung festgemacht ist. Je nach Sonneneinstrahlung kann ich das Display in eine optimale, blendfreie Position verschieben. Das Navigieren/Ablesen ist damit von beiden Cockpitbänken aus perfekt möglich. Auch der Niedergang bleibt weiterhin frei und das Display ist gegen Spritzwasser bestens geschützt. Nach dem Segeln kann die Konstruktion im Handumdrehen demontiert und verstaut werden.

   

Manfrotto-Klemmen zur Befestigung

Sicht auf das Display aus dem Cockpit

Update September 2021:

Auf meinem ersten Nachtsegeltörn über die Nordsee hatte ich mir überlegt meinen AIS-Empfänger gegen einen Transponder auszuwechseln. Während eines Zwischenstopps auf Norderney brachte meine Frau den zuvor bei Busse Yachtshop bestellten AIS Class B Transponder vom Hersteller Watcheye mit an Bord. Zunächst funktionierte die Installation zusammen mit Openplotter nicht, so daß ich mich dazu entschloss das gesamte Softwarepaket upzudaten. Danach war die Softwareinstallation ein Kinderspiel. Jetzt sendet "Zeeuwin" seine Positiondaten über AIS aus und ich fühle mich sicherer.
 
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Für die neue Saison habe ich das System leicht überarbeitet.
Den aktiven Hub mit 4 USB-Anschlüssen habe ich wegen Stromversorgungsproblemen entfernt. Um jedoch weitere USB-Geräte insbesondere den Lizenz-Dongle und die Funktastatur anschließen zu können, holte ich mir einen 4-Port USB-2.0 Hub ohne Netzteil.

Die NMEA 0183-Daten vom Furuno-GPS hole ich mir über einen USB-RS232 Converter von Waveshare in den Signal-K-Server von Openplotter. Der sendet die Standortdaten ebenfalls über einen USB-RS232 Converter an das DSC-Funkgerät. Die Verkabelung ist platzsparend und versteckt unter einem Zwischenboden verlegt. Die Lösung mittels Frequenzweiche über eine Antenne sowohl Funk, als auch AIS zu nutzen habe ich wegen Empfangsprobleme wieder verworfen. Über eine eigene AIS-Antenne auf der Heckreling wird nun der AIS-Empfänger versorgt. Jetzt erhalte ich auf dem Ijsselmeer AIS-Daten bis zu einer Entfernung von 8 - 10 NM.

Den Raspberry Pi boote ich jetzt von einem USB-Stick.


 




 
Zwischzeitlich ist alles verbaut und es funktioniert erstklassig.


Update Mai 2020:

Ich bin mittlerweile auf Openplotter2.0 gewechselt und habe das System in einem Verteilerkasten verbaut. Das neue Openplotter ist sehr benutzerfreundlich und besser verständlich geworden. Die Stromversorgung des RPI habe ich vom einfachen USB-Anschluss an einen Zigarettenanzünder zu einem Step-down-Converter, regelbar von 12 Volt auf 5 Volt getauscht. NMEA0183-Daten hole ich mir von meinem stationären Furuno32GP über USB-RS232 Wandler. Die GPS-Mouse bleibt als Backup angeschlossen. Die GPS-Daten werden dann über den internen Signal-K-Server zum Funkgerät verteilt. 
Neueste Anschaffung ist ein aktiver Hub mit 4 USB-Anschlüssen, der sozusagen "on Top" auf der AIS-Platine montiert ist. 
Außerdem bin ich mit dem USB-Lizenz-Dongle von O-charts.org flexibel bei der Kartenlizensierung. 
Die zwei USB-RS232-Wandler werden noch auf einer Kunststoffplatte oberhalb der Stromversorgung montiert. Wie ich finde eine recht kompakte Installation. Bin gespannt wie sich das System im Echtbetrieb bewährt. 



















 




























Seit 2017 navigiere ich mit OpenCPN und elektronischen Seekarten von O-charts. Die GPS-Position hole ich mir über eine GPS-Mouse per USB. Bislang lief alles auf einem Laptop, der auf dem Navitisch unter Deck stand. Parallel lief das gleiche System auf einem Smartphone, welches beim Steuern an der Pinne in Reichweite in einer Tasche der Sprayhood aufbewahrt wurde.

Von der Software-Konfiguration bin ich zu 100% überzeugt, lediglich mit der genutzten Hardwaresituation bin ich unzufrieden.

Aus diesem Grund baue ich über den kommenden Winter das System auf den Einplatinencomputer  Raspberry PI 3B+ um. Darauf läuft dann die Linux-Distribution Raspbian Stretch als Betriebssytem, OpenCPN als Navigationssoftware und meine lizensierten Seekarten von O-charts.

Weiterhin habe ich mir in Redmond/USA einen AIS-Empfänger gekauft, der als HAT auf den Raspberry PI montiert wird. Dieser empfängt die AIS-Daten mittels Glomex-Frequenzweiche über die im Mast montierte UKW-Antenne.

Ein 13-Zoll-Display mit Touch-Funktion, eine USB-Tastatur mit integriertem Touchpad runden das Ganze unter Deck ab.

Beim Steuern soll der Zugriff per Fernzugriff über ein Tablet erfolgen. Das System könnte durch weitere Komponenten, wie z.B. ein Radar erweitert werden.



Ein erster improvisierter Test an Bord ist positiv verlaufen. Nachdem ich zuhause den Raspberry Pi konfiguriert hatte, zeigte das Display an Bord nach dem Hochfahren des Systems folgendes Bild.




Donnerstag, 13. Oktober 2022

Statistik 2022

Ein außergewöhnliches Jahr geht langsam zu Ende. Knapp 1200 Seemeilen habe ich an 37 Segeltagen zwischen Mai und September zurückgelegt.  Insgesamt konnte ich auf 2/3 der Strecke segeln. Auf den Strecken, wo ich motoren musste, verbrauchte ich knapp 200 Liter Diesel. 
 
Einen besonderen Dank nochmal an Christoph Birke. Meinen Mitsegler über die Nordsee. Ohne ihn hätte ich das nicht geschafft.
 
Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten hatte ich keine größeren Schäden zu verzeichnen. Am Ende der Reise stellte ich aber fest, daß unser Großsegel verschlissen ist. Insbesondere auf Amwindkursen wo ein profiliertes Segel für guten Speed benötigt wird, machte sich der Verschleiß deutlich bemerkbar. Aus diesem Grund haben wir uns für die Anschaffung eines neuen Segels entschieden.
 


Die Fa. Schultz Segel aus Kiel hat dafür an Bord Maß genommen und nach einer ausführlichen Beratung haben wir uns für ein Triradial-Cut aus HMT Square entschieden. Das ist ein Segeltuch aus Dacron vom deutschen Hersteller Dimension-Polyant. Das Segel wird durchgelattet sein, erhält 2 Reffreihen und andere Mastrutscher für mehr Komfort beim Segelsetzen. Weiterhin bekommt unsere Sprayhood eine Verlängerung nach hinten. Damit können wir das gesamte Cockpit bei schlechtem Wetter oder längerer Abwesenheit abdecken.
 

Seit Mitte September steht die Yacht nun ausgeräumt im Winterlager. Für ein Refit über den Winter sind die Backskistendeckel, das Steckschott, die Toilette und der Faltpropeller abmontiert worden. 
Zu guter letzt wurde der Liegeplatz in Andijk gekündigt.
 
Mal sehen, wie es nächstes Jahr von Rendsburg aus weitergeht.