Anfang August verabschiedete ich mich im Hafenbüro meines Heimathafens in 
Andijk am Ijsselmeer. Geplant war einhand über die Nordsee zu segeln, an den Inseln entlang bis nach Cuxhaven, weiter durch den Nordostsee-Kanal in die Ostsee und bis in die Dänische 
Südsee. Dort wollte ich mich mit meiner Frau zum Urlaub machen treffen.
10. - 14. August
Bevor
 ich durch die Schleuse in Kornwerderzand in die Waddenzee ausschleuste,
 übernachtete ich die Nacht davor am Gemeindesteg in Makkum. 
Am nächsten Morgen schleuste ich mit vielen anderen Yachten und wartete dahinter auf das Hochwasser. Mit wenig Wind von achtern segelte ich nach Harlingen und weiter über das Fahrwasser Blaue Slenk in Richtung Vlieland. Später drehte der Wind weiter auf westliche Richtung und man musste aufkreuzen. Kurz vor Terschellingn kam die Funkdurchsage von Brandaris, dass beide Inselhäfen überfüllt seien. Auf eine Nacht vor Anker hatte ich keine Lust und entschloss mich die Nacht über die Nordsee durchzusegeln. Nach dem Passieren des Seegats, konnte ich entspannt auf Ostkurs gehen.
  
Mit anfangs knapp 5 Knoten steuerte die Windsteueranlage präzise 
in die Nacht hinein. Bald ging es in der Dunkelheit an Ameland und 
Schiermonigkoog vorbei, in der sternenklaren und warmen Nacht ein absolutes 
Erlebnis. Aber der Wind wurde schwächer und ich musste den Motor 
anlassen. Gegen 02:00 Uhr in der Nacht passierte ich die 
Ansteuerungstonne der Westerems. In völliger Dunkelheit suchte ich die erste
 grüne Tonne. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit war in der Nacht ein 
schwaches Aufblitzen wahrzunehmen. Langsam wurde es hell und ziemlich 
übermüdet ging es Borkum entgegen. Nach endlosen Stunden machte 
ich am Vormittag am Schwimmponton im Burkana-Hafen fest. 24 Stunden auf 
See hatten mir alles abverlangt. Ich wollte nur noch ausschlafen. 
15. – 18. August
Bis
 zum Wochenende erkundete ich die Insel per Pedes. Am Sonntag verließ ich Borkum und segelte  die Ems stromaufwärts nach Delfzijl/NL. 
  
Dort
 wetterte ich die nächsten Tage ein Tiefdruckgebiet ab, dass der Nordsee
 und den Inseln ordentlich Wind brachte. Vorher hatte ich mir bereits in Borkum als erster in einem Dreierpäckchen  an der Kaimauer einen Festmacher durchgescheuert.
 
19. – 20. August
In
 der Neptunus-Marina in Delfzijl überlegte ich mir die Weiterreise. Vom 
Zurückfahren über die Stande Mast Route bis zum Weitersegeln über die 
Nordsee lagen alle Optionen auf dem Tisch. Letztlich entschied ich einen
 erneuten Versuch über die Nordsee in Richtung Cuxhaven zu unternehmen. 
Mit einem kurzen Zwischenstopp auf Borkum motorte ich am 20. August 
zunächst bis zum Windpark Riffgat. Dort konnte ich den Kurs in östliche Richtung ändern und die Segel setzen. Aber an diesem Tag war mir der Wind nicht 
gewogen und nach mehreren Vorsegelwechsel, musste ich zum Schluss mit 
gesetzter Genua1 den Motor anwerfen.Vor Norderney entschied ich am 
späten Nachmittag die Insel über das Dovetief anzulaufen. Als ich die 
Hafeneinfahrt erreichte war es bereits stockdunkel und der mir 
unbekannte Hafen ziemlich voll. Zum Glück fand ich noch eine freie Box 
und war froh angekommen zu sein. 
21. August. – 7. September.
Die 
darauffolgenden Tage erkundete ich die Insel und wartete auf guten Wind 
für die Weiterreise nach Cuxhaven.  
Das Wetter war angenehm, sonnig aber der Wind war sehr stark. Über England lag an riesiges Hochdruckgebiet, das für die Deutsche Bucht für den 23.08. moderate nördliche Winde bringen sollte.
Das Dovetief passierte ich unter Motor bis zur Ansteuerungstonne. Durch
 den starken Wind der letzten Tage hatte sich eine ordentliche Welle 
aufgebaut. Das Segelsetzen war dementsprechend anstrengend und 
zeitraubend. Das Rollen und Stampfen machte mich anschließend seekrank. 
Ich war heilfroh dass der Windpilot die Yacht durch die Wellen steuerte, während ich im Cockpit lag und mehrmals den Kopf über die Reling halten musste.
 Im Verlauf der nächsten Stunden erholte ich mich einigermaßen und der 
Wind schob uns an den westfriesischen Inseln vorbei. Allerdings drehte des Wind beständig über Nord nach Nordost, sodaß ich immer weiter vom geplanten Kurs abkam und mich der Insel 
Spiekeroog näherte. Ich musste Wenden und entfernte mich letztlich immer weiter 
vom Ziel. Um in die Elbe zu kommen hätte ich Kreuzen müssen. Zu allem Überfluß schlief der Wind komplett ein und ich musste
 den Motor zu Hilfe nehmen. Eine Entscheidung musste getroffen werden. 
Schaffe ich es unter Motor bis nach Cuxhaven oder Helgoland, oder drehe 
ich um und motore nach Norderney zurück. Ich wählte die 2. Möglichkeit 
und war gegen Abend wieder im Hafen von Norderney zurück. 
Wir disponierten um und meine Frau kam mit dem Pkw nach Norderney und 
wir verbrachten dort einen schönen Urlaub ohne segeln. 
8. – 18. September
Die
 Rückreise nach Andijk erfolgte dann wieder einhand zurück nach Borkum, 
die Ems rauf bis Delfzijl und über die Stande Mast Route nach Groningen,
 Dockum, Leeuwarden, Harlingen und nochmal über die Waddenzee bis 
Kornwerderzand. Zurück ins Ijsselmeer nach Andijk.  
Für nächstes Jahr soll die Deutsche Bucht wieder auf dem Programm stehen.





  



