Donnerstag, 31. März 2016

Auszeit 2015

Im Frühjahr 2015 konnte ich fast 3 Monate auf der Zeeuwin verbringen. Ich segelte einhand zunächst auf dem Markermee, Ijsselmeer und von dort in die Waddenzee. Nach Besuchen auf Texel und Vlieland ging es die niederländische Nordseeküste bis Ijmuiden hinunter. Über den Nordseekanal vorbei an Amsterdam brachte ich Zeeuwin zurück nach Monnickendam. Eine verdammt coole Zeit.

Zeeuwin in der Waddenzee zwischen Terschelling und Vlieland.







Teak-Auflagen im Cockpit erneuert

Nach 12 Jahren waren die auf das GFK verklebten Teakleisten und die Dichtungsfugen reparaturbedürftig. An einigen Stellen hatten sich Teakleisten vom Untergrund gelöst und im Winter war Wasser eingedrungen. Der Frost hatte sein übriges getan und so entschloss ich mich im Herbst 2015 einen niederländischen Schiffszimmermann mit der Erneuerung der Sitzfläche im Cockpit auf der Steuerbordseite zu beauftragen. Das erneute Verkleben reichte auf dieser Seite nicht mehr aus. Einige Leisten mußten komplett erneuert werden. Diese Arbeiten wollte ich einem Fachmann überlassen.



Maroder Teakbelag im Cockpit auf der Steuerbordseite
siehe oben

diese Schäden ließen sich nicht mehr ausbessern...



da half nur eine Komplettsanierung mit neuem Teak



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
Da mein Budget für die Arbeiten begrenzt war, entschloss ich mich die Deckel der Backskiste und des Gaskastens über den Winter in der heimatlichen Werkstatt selbst zu erneuern. Dazu nutzte ich die gleichen Materialien wie der Fachmann und wurde von ihm zusätzlich mit hilfreichen Tipps für die Ausführung der Arbeit versorgt. Dafür nochmal herzlichen Dank an John.

neuer Teakbelag vom Fachmann verlegt.




siehe oben

siehe oben



Oben der fertige Teakbelag auf der Steuerbordseite. (vom Fachmann ausgeführt)

Nachfolgend die Beschreibung meiner Arbeitsschritte:

Zum Primern nahm ich Bostik Primer P (500ml Dose, €41,95bei Toplicht) und die passende Dichtmasse, Bostik MSR Deck Caulk.(290ml Kartusche, €17,95 bei Toplicht)
Die alte Dichtmasse schnitt ich zunächst mit einem Cuttermesser an den Flanken auf und entfernte sie mit einem scharfen Stechbeitel (4mm) bis auf den Fugengrund. Anschließend schliff ich die Flanken und den Boden der Fugen mit 180er Schleifpapier sauber aus. Dazu wickelte ich Schleifpapier um einen Belagabzieher und konnte auf diese Art bequem die Fugen komplett säubern.


Fugenmasse entfernt



Fugengrund vor der Reinigung



siehe oben


siehe oben






Im Abstand von ca. 1mm zur Fuge wurde mit Tesa Precision gelb abgeklebt. Mit einem Industriesauger habe ich danach die Fugen ausgesaugt.
Den Primer in ein Glas umfüllen und mit einem Pinsel auftragen, so dass ein geschlossener Film entsteht.  Minimale Trocknungszeit beträgt 60 Min.  Nach dem Ablüften des Primers (60.Min) das Fugenband einlegen. Bei dieser Fugen-breite/ tiefe kann auf ein Fugenband verzichtet werden. Ich habe aber trotzdem welches reingelegt. Beste Resultate entstehen wenn dann innerhalb von 6 Std. die Fugenmasse eingebracht wird. Unmittelbar nach dem Einbringen der Fugenmasse mittels Spachtel verdichten und Überschüsse abspachteln. (Deck Caulk innerhalb von 25 Min. glätten)
Beim Abspachteln von überschüssigem Fugenmaterial nutzte ich eine schmale Japanspachtel aus Plastik. Dabei muss mit ein bisschen Fingerspitzengefühl gearbeitet werden, um die Fugenmasse, insbesondere im Stoßbereich zusammenlaufender Fugen nicht wieder herauszuarbeiten. Anschließend habe ich 7 Tage trocknen lassen.


mit Tesa Precision gelb abgeklebt



Klebeband im Abstand von ca. 1mm zur Fuge aufgeklebt



Klebebandränder mit Cuttermesser nachgeschnitten, wo es notwendig war.



Primer gepinselt



und Fugenband eingelegt



siehe oben


Trocknen lassen


Dichtmasse eingebracht und mit Spachtel abgezogen.


danach Trocknen lassen


Nach 7 Tagen Trocknungszeit konnte ich das Klebeband ohne Probleme entfernen und sofort mit dem Schleifen beginnen.


Klebebänder nach 7 Tagen Trocknungszeit abgezogen




vor dem Schleifen



siehe oben


Stellen die nachträglich nochmals verfugt werden mussten



An einigen Stellen bildeten sich Luftblasen durch unzureichendes Verdichten der Fugenmasse beim Einbringen. Dies konnte problemlos durch nochmaliges kleinräumiges Nachverfugen behoben werden.
 
Erster Schliff mit 80er Körnung in Laufrichtung. Zweiter Schliff mit 120er Körnung oder feiner. Für die Schleifarbeiten nahm ich einen normalen elektrischen Tellerschleifer mit Klettschleifscheiben. Beim Ersten Schleifen sollte man aufpassen alles schön plan zu schleifen. 
 

fertige Arbeit



fertige Arbeit


 
Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden und habe eine Menge Geld gespart. Die Arbeiten sind zwar zeitaufwendig aber von jedem handwerklich Veranlagten gut zu erledigen.
Solltet ihr noch Fragen haben, meldet euch hier per Kommentar.

Gruß Uwe


Geplanter Saisonstart 2016

Am Samstag 2. April soll es losgehen. Ich werde nach Monnickendam fahren und die Zeeuwin für die kommende Saison klarmachen. Bis zum Krantermin am 12. April sollte alles erledigt sein.- Hoffentlich!!!