Ich habe mich im vergangenen Jahr (2021) beim Versuch die Nordsee einhand zu
überqueren bekanntlich ziemlich schwergetan. Dieses Jahr ergab sich die
Möglichkeit, Chris Birke, einen ehemaligen Stegnachbarn aus Monnickendam
für den Törn anzuheuern. Gemeinsam sollte es im Juni über die Deutsche
Bucht nach Cuxhaven gehen. Anschließend durch den Nord-Ostsee-Kanal bis nach
Kiel. Von dort wollte ich dann alleine weiter nach Dänemark.
Aus den veröffentlichten Blogbeiträgen des LiveBlog habe ich den folgenden Reisebericht zusammenkopiert. Die dabei benutzten Zeitformen habe ich unverändert gelassen. 😏
Für das Wochenende 10. - 12. Juni 2022 wurde eine stabile West- bis Südwestwindlage vorhergesagt.
Chris und ich fuhren am Freitag nach Andijk und starteten am Samstag. Wegen angekündigten Bauarbeiten an der Schleuse in Kornwerderzand entschieden wir uns in Den Oever auszuschleusen. Nachdem wir gg. 15.00 Uhr geschleust hatten, warteten wir im Vorhafen auf das nächste Hochwasser gg. 19.00 Uhr, um mit ablaufendem Wasser in Richtung Den Helder zu segeln.
Von dort
könnte es nonstop nach Helgoland gehen. Sollten die Gezeiten in der
Elbmündung passen, wäre auch Cuxhaven möglich.
Der Wetterbericht hatte viel versprochen und alles gehalten. Bei Windstärken zw. 4 - 5 Bft aus West und Wellenhöhen von gut 2 Meter hatten wir eine schnelle Fahrt durch die erste Nacht. Am Sonntagmorgen entschieden wir uns in Höhe Norderney gegen ein Einlaufen ins Seegat. Die Wellen waren gefährlich hoch. Helgoland wurde nonstop angepeilt.
In der Nacht von Sonntag auf Montag, gg. 02.00 Uhr sind wir nach fast 39
Stunden auf See in den Helgoländer Hafen eingelaufen. 2 Nachtfahrten haben uns allerdings körperlich alles abverlangt. Jetzt hies es erstmal ausruhen und Kräfte für die nächste Teilstrecke bis zum
Nord-Ostsee-Kanal zu sammeln.
Heute haben wir schon einmal Helgoland
erkundet und das Wahrzeichen, die Lange Anna besichtigt.
Nach
zwei Tagen auf Helgoland mit tollem Sommerwetter, legten wir am
Donnerstagmorgen, den 16. Juni eineinhalb Stunden vor Niedrigwasser (07:04 Uhr) ab, um später in
der Elbmündung in Höhe Scharhörnriff mit dem Flutstrom nach Cuxhaven und
weiter nach Brunsbüttel zum Nordostseekanal zu segeln. Es war
schwachwindig und so setzten wir nur das Vorsegel und motorten die
gesamte Strecke. Bei der roten Fahrwassertonne 8 (11:13 Uhr) nutzten wir eine Lücke
im Schiffsverkehr und wechselten auf die südliche Seite. Das Fahrwasser
der Elbe ist hier immer noch 3 Kilometer breit. Kurz zuvor begegnete uns
ein aus Hamburg kommender Containerriese mit einer Länge von über 300
Meter. Aufgrund des einsetzenden Flutstroms wurde die Fahrt immer
schneller, gelegentlich waren wir mit über 8 Knoten unterwegs. Schnell
ging es an der Insel Neuwerk und Cuxhaven vorbei. Dann standen wir vor
der Einfahrt zum Kiel Kanal in Brunsbüttel. Dort mußten wir wieder auf
die Nordseite der Elbe wechseln (15:45 Uhr) und fast 2 Stunden auf der Warteposition
auf die Schleusung warten. Möchte mir nicht vorstellen was das bei
schlechtem Wetter und hohem Wellengang bedeutet hätte. So war es
ziemlich entspannt. Der Schleusenvorgang zusammen mit einem großen
Frachter verlief unspektakulär. Nach der Schleuse fuhren wir für die
Nacht in den Yachthafen Brunsbüttel. Der liegt unmittelbar hinter der
Schleusenkammer wo die großen Frachter direkt an den Sportbooten
vorbeifahren. Ziemlich beeindruckendes Schauspiel.
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Päckchenliegen im Südhafen. Im Hintergrund der Seenotkreuzer Hermann Marwede
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von Helgoland in Richtung Elbe
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Motoren in Richtung Elbe
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in der Elbmündung
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Kugelbake in Höhe Cuxhaven
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Begegnung in Höhe Brunsbüttel
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Kleine Südschleuse in Brunsbüttel
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Begegnungen im Kanal
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Die
knapp 100 Kilometer durch den Nord-Ostsee-Kanal legten wir in 2 Tagen
zurück. In Rendsburg übernachteten wir in der Marina Schreiber und fuhren am Samstag, 18. Juni die restlichen Kilometer bis Kiel. Pünktlich zum Start der Kieler Woche schleusten wir am Samstag
auf die Kieler Förde. Sofort befanden wir uns in einem Gewusel von
Yachten, Frachtern, Kriegsschiffen und Passagierdampfern. Mit einem
frischen 4er legte sich Zeeuwin unter Vollzeug auf die
Seite und preschte gen Norden. Vorbei ging's an Laboe und dem Leuchtturm
Kiel entgegen. Dort luvten wir an und der Windpilot steuerte weit
draußen über die Eckernförder Bucht in Richtung Schleimündung. Nach dem
Segelbergen ging es unter Motor in die Schlei bis Kappeln Grauhöft. Dort
in der Marina bei der Fa. Henningsen & Steckmest wird die Yacht
nach 363 Seemeilen die nächsten 4 Wochen ihren Liegeplatz haben.
Chris und ich fuhren mit einem Mietwagen nachhause zurück.
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Sonnenaufgang am Nordostsee-Kanal
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Holtenauer Hochbrücke
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gemächlich unterwegs
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von Andijk zur Ostsee
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Seit
Samstag, 17. Juli bin ich
wieder zurück an Bord und werde alleine unterwegs sein. Samstag im Supermarkt in Kappeln nochmal
Proviant gekauft und alle Reservekanister gefüllt. Sonntagmorgen um
08:00 Uhr abgelegt und vor dem Hafen die Segel gesetzt. Bei wenig Wind
ließ ich den Motor bis zur Schleimündung mitlaufen. Auf der Ostsee
konnte ich den Windpilot einkuppeln und bei Westwind um 4 Bft ging es
der Insel Langeland/Dänemark entgegen. Nach 25 Seemeilen konnte ich nach
5 1/2 Std. vor Bagenkop die Segel bergen und in den Hafen einlaufen.
Hier will ich erst einmal bis Dienstag bleiben und Mittwoch in Richtung
der Insel Als weitersegeln. Der Plan ist gereift, die Insel Fünen im Uhrzeigersinn zu umrunden.
Am Montag erkundete
ich mit einem Leihfahrrad die nähere Umgebung von Bagenkop. Hier gibt
es noch Wildpferde und der Leuchtturm Keldsnor ist auch nicht weit weg.
Alles ziemlich entspannt hier, zumindest bis gegen Mittag. Dann fallen
in den Hafen Scharen dänischer und deutscher Segler auf der Suche nach
einem Liegeplatz ein. Die Dänen haben im Juli Sommerferien und die
deutsche Küste ist auch nicht weit entfernt.
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Insel Langeland/DK
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zwischen Dovns Klint und Leuchtturm Keldsnor auf Langeland |
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Leuchtturm Keldsnor
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Ostküste von Langeland
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Wildpferde auf Langeland
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Marina Bagenkop
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Marina Bagenkop
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Nach 2 Hafentagen in Bagenkop wehte der Wind am Mittwoch, 20. Juli, aus Südost und somit genau in die Richtung in
die ich segeln wollte, nach Mommark auf der Insel Als. Wind von achtern
bedeutet ständiges Rollen und Gieren des Schiffs und die Gefahr einer
Patenthalse, dem unkontrollierten Umschlagen des Baumes auf die andere
Seite. Um das zu Verhindern segelte ich erst einmal 17 Seemeilen nach
Westen, um dann mit schräg von hinten kommendem Wind direkt Mommark
anzusteuern. Irgendwie clever.
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von Bagenkop nach Mommark
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am Horizont die Insel Als |
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Marina Mommark |
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Strand in Mommark
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Sonnenuntergang in Mommark
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Der Hafen war zwar gut gefüllt, ich konnte aber noch einen passablen Platz finden. Ich blieb einen weiteren Tag in Mommark und genoss das herrliche Wetter und die angenehme Atmosphäre. Dann segelte ich am Freitag, 22. Juli weiter. Das angepeilte Ziel
die Insel Årø war aufgrund des starken Windes nicht zu erreichen. Wie im
Wetterbericht vorhergesagt gab es Windböen bis an die 6 Bft, ich hatte das 1. Reff im Großsegel. Beim
Segelbergen vor dem kleinen Hafen Fynshav hatte ich alle Hände voll zu tun.
Jetzt liege ich im Yachthafen von Fynshav mit angrenzendem langen weißen
Sandstrand und türkisfarbenem Wasser. Für die nächsten Tage steht eher
bedecktes Wetter mit Westwinden auf dem Programm.
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leichte Unordnung nach dem Anlegen
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in der Nähe von Fynshav
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Fynshav |
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Strand in Fynshav
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Bewaldete Küstenlinie bei Fynshav
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Leuchtturm Taksensand
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Küstenlinie bei Fynshav
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Ich vertrieb mir die Zeit mit längeren Spaziergängen entlang der bewaldeten Küste.
Die letzten Tage in Fynshav waren eher grau und ziemlich kühl.
Am Sonntagmorgen, 24. Juli schien dagegen schon die Sonne und der Wind hatte wie
vorhergesagt auf Süd gedreht. Bei der Wahl des Vorsegels entschied ich
für eine Nummer größer, die sogenannte "High aspect". Damit lief die
Yacht bei wenig Wind und kaum Welle fast 7 Knoten. Im Laufe der nächsten
Stunden frischte der Wind weiter auf und so entschied ich nicht auf
direktem Kurs durch den Årøsund nach Middelfart zu segeln, sondern
vorher rechts abzubiegen. Das bescherte mir auf dem Weg zur Insel Bågø
einen flotten Halbwindkurs. Kurz vor der Hafeneinfahrt holte ich die
Segel runter und suchte mir einen Liegeplatz. Im Kielwasser lagen 43
Seemeilen.
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von Fynshav nach Middelfart
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Middelfart |
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Middelfart |
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Middelfart |
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Middelfart |
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Eisenbahnbrücke Den Gamle Lillebæltsbro |
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Ny Lillebæltsbro bei Middelfart
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Bei Windstärken um die 5 -6 Bft blieb ich bis zum 28. Juli in Middelfart. Zu Fuß ging ich mehrmals vom Hafen in die Stadt oder wanderte auf dem Lillibæltsstien, der direkt an der Marina vorbeiführt.
Schöne Gegend hier und wenig Gegenverkehr.
Am Donnerstag soll es entlang der Nordküste Fünens bis Bogense weitergehen. Die Tendenz ist eher schwachwindig.
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auf dem Lillibæltsstien |
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auf dem Lillibæltsstien |
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auf dem Lillibæltsstien |
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auf dem Lillibæltsstien |
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Küstenlinie bei Middelfart
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Der Wetterbericht hatte für Donnerstagmorgen noch
leichten West- bis Südwestwind vorhergesagt. Dafür hatte ich die große
Genua1 aus der Backskiste geholt. Mit ihren 28 m² ist sie so groß wie
das Großsegel. Letztlich war aber an Segeln nicht zu denken und ich fuhr
die Strecke nach Bogense unter Motor, nur die Genua ließ ich oben,
"dänisch segeln" sozusagen.
In
der Marina von Bogense war schnell ein schöner Liegeplatz gefunden. Für
die nächsten Tage sind wenig Wind, viel Sonnenschein und angenehme
Temperaturen gemeldet. Entscheiden müsste ich bald, ob es weiter nach
Norden oder in Richtung Osten weitergeht.
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Sonnenuntergang in Bogense
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Marina Bogense
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Marina Bogense |
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Stadtansichten von Bogense
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Stadtansichten von Bogense |
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Stadtansichten von Bogense |
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Stadtansichten von Bogense |
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Stadtansichten von Bogense |
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Küstenlinie in Bogense
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Kirche in Bogense
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Nach 3 erholsame Hafentagen bei schönstem Sommerwetter, ging es am Montag, 1.8. weiter. Ich wollte zur kleinen Insel Tunø weiter im Norden.
Vor dem Hafen musste ich zum ersten Mal in meiner Segelkarriere eine
Küstenfunkstelle um Hilfe anfunken. Beim Segelbergen ist mir
unbeobachtet ein Festmacher vom Deck ins Wasser gerutscht und hat sich
später um den Propeller gewickelt. Beim Einkuppeln des Vorwärtsgangs hat
der festgeklempte Propeller den Motor abgewürgt. Ein Weiterfahrt mit
Motor war nicht mehr möglich. Unter Segel in den kleinen Hafen der Insel
Tunø reinzufahren war bei den Windbedingungen ebenso nicht möglich. Tauchen war bei diesem Wellengang ebenso keine Option. Zum
Glück wurde ich durch den Wind von der Insel weggetrieben. Über Funk
teilte mir Lyngby Radio, die dänische Küstenfunkstelle mit, ein Boot aus
einem 18 Seemeilen entfernten Hafen zu schicken. Das hätte
wahrscheinlich Stunden gedauert. Kurzentschlossen machte ich eine
vorbeisegelnde deutsche Yacht auf mich aufmerksam. Die schleppten mich
bis kurz vor den Hafen, wo ich ankerte. Dort stellte sich heraus, das sich
das Tau vermutlich durch das Schleppen vom Propeller gelöst hatte.
Einkuppeln und Weiterfahrt in den Hafen war nun aus eigener Kraft wieder
möglich.
Jetzt bin ich auf dem kleinen Inselchen Tunø angekommen. Nochmal Glück gehabt.
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im Schlepp
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Der Hafen war während meines 4-tägigen Aufenthaltes völlig überlaufen. 3er und 4er-Päckchen waren die Regel. Viele Yachten mussten in der Bucht ankern oder sind gleich weitergesegelt. Nach vier Tagen mit langen Spaziergängen über die Insel war es Zeit Tunø zu verlassen.
Der passende
Tag dafür war der Freitag, 5.8. denn ich wollte die benachbarte Insel Samsø
nördlich umrunden und dann auf südwestlichem Kurs die Insel Sejerø
anlaufen. Der Nordwestwind ließ mich zuerst gut vorankommen, wurde im
Laufe der Zeit aber immer schwächer. Zum Ende hin kroch ich mit knapp 3
Knoten dem Ziel entgegen. In Sichtweite des Hafens holte ich die Segel
runter und motorte zum Hafen. Der war überraschend leer und so konnte
ich mir in aller Ruhe eine Box zum Einparken aussuchen, was für ein
Luxus.
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Insel Sejerø |
Am Sonntagmorgen, 7.8. habe ich mich entgegen meiner Planungen durch die Segler der Nachbarboxen
beeinflussen lassen. Eigentlich wollte ich mehrere Tage auf Sejerø bleiben. Ich hatte noch lange nicht alles gesehen, wollte noch zum Leuchttum im Westen wandern. Daraus wurde aber nichts.
Nach dem Aufstehen, gg 09.00 Uhr waren die meisten Segler bereits weg. Der Blick in den Wetterbericht zeigte für die gesamte nächste Woche
schwachen oder überhaupt keinen Wind. Schlechte Aussichten wenn noch die
gesamte Ostküste von Fünen zu bewältigen ist. Gegen 10.00 Uhr legte ich
auch ab, musste aber gegen den starken Westwind 6 mal Wenden, ehe ich
das Riff vor Rosneas umrunden und auf Südkurs gehen konnte. Hier machte
sich der sogenannte Kapeffekt durch starke Wind- und Wellenzunahme
bemerkbar. Ich hatte ziemlich damit zu kämpfen. Nach der Umrundung wurde
es merklich ruhiger und ich konnte fast auf Halbwindkurs abfallen. Nach
9 1/2 Stunden und zurückgelegten 100 Kilometer machte ich in der Marina
von Kerteminde fest. Das war die bislang längste Etappe.
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von Sejerø nach Kerteminde
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Der
Hafen in Kerteminde war am Wochenende total überlaufen und die derzeit laufenden
Bauarbeiten zur Hafenerweiterung taten ihr übriges. Die Entscheidung zum
Weitersegeln fiel nicht schwer. Das einzige Problem war der fehlende
Wind, der erst am nächsten Wochenende wieder aufleben sollte. Es blieb
nichts anderes übrig als bei glatter See nach Süden zu motoren. Nach 38
Seemeilen und gut 9 Stunden liege ich jetzt in Spodsbjerg auf der Insel
Langeland. Das Highlight des Tages war die Passage der Storebæltsbroen.
Die Brücke ist rund 18 km lang und überspannt den Großen Belt zwischen
Fünen und Seeland.
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Storebæltsbroen |
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unter der Storebæltsbroen |
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Passage der Storebæltsbroen |
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Storebæltsbroen |
Am Freitag, 9.8. gab es eine kleine Wahrscheinlichkeit auf ein wenig
Wind. Doch nach dem Ablegen und Segelsetzen war die Ernüchterung groß.
Ein laues Lüftchen aus Nordost wurde durch den nach Norden setzenden
Strom im Großen Belt komplett zunichte gemacht. Selbst unter Maschine
lief die Yacht nur knapp 3 Knoten. Erst ab der Südspitze Langelands in
der Kieler Bucht war plötzlich der Wind zurück. Zuvor konnte ich den
Leuchtturm Keldsnor vom Wasser aus fotografieren. Den hatte ich vor
Wochen mit dem Fahrrad besucht. Im Zielhafen Laboe erwartete mich dann
ein Mix aus Rüdesheimer Drosselgasse und Oktoberfest. [Kurze Pause...] Auf Schlangestehen vor den Restaurants hatte ich keine Lust. Aus diesem Grund hatte ich mir überlegt zurück in die Schlei nach Lindaunis zu segeln.
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Leuchtturm Keldsnor auf Langeland
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Kieler Förde
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in der Baltic Bay Marina
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Am Sonntag, 14.08., kurz nach 11:00 Uhr kreuzte ich die Kurslinie vom 17.
Juni. Vor fast 4 Wochen startete ich aus der Schlei zur ersten Etappe
von Grauhöft nach Bagenkop in Dänemark, um mit der Umrundung der Insel
Fünen zu beginnen. Nach nun 300 Seemeilen bin ich jetzt im beschaulichen
Lindaunis an der Schlei zurück.
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Rund Fünen
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Lindaunis an der Schlei
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Lindaunis an der Schlei |
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Lindaunis an der Schlei |
Nach ein paar beschaulichen Tagen in Lindaunis zog es mich am Mittwoch, 16.08., zurück nach Kappeln-Grauhöft in die Marina von Henningsen & Steckmest. Von dort segelte ich am Samstag, 20.08. nach Norden in die Geltinger Bucht.
Dort liege ich in der schönen Marina von Gelting Mole an
der Flensburger Förde. Dort wo ich Segeln gelernt habe. Schönstes
Wetter, tolle Umgebung, klasse Segelrevier. Zu Fuß ist das
Naturschutzgebiet "Geltinger Birk" zu erreichen.
Doch
eine Kleinigkeit verdirbt mir die Urlaubsstimmung. Unmittelbar nach dem
Anlegen stirbt der Motor ab. Ich kann ihn wieder starten aber nicht
Einkuppeln. Dann geht er sofort wieder aus. Zum Glück ist das Problem im
Hafen aufgetreten und nicht weit draußen auf See. Am Montag kommt der
örtliche Yachtservice zum Nachschauen.
Zum
Glück war nur eine Einstellung am Motor verstellt. Kleine Ursache große
Wirkung. Der Mechaniker hatte es im Handumdrehen erledigt.
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Marina Gelting Mole
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Geltinger Bucht
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Seit dem Wochenende ist Zeeuwin wieder shorthanded unterwegs. Am
Dienstag, 30.8. segelte ich mit Elke von Gelting Mole nach Glücksburg. Es ging
um die Halbinsel Holnis herum, in die Flensburger Innenförde. Dabei
passierten wir die ehemalige "Schwiegermutter Tonne". Ehemals so
genannt, weil man die Schwiegermutter nicht ungestraft schneiden
sollte!!! Die Wassertiefe liegt nämlich unmittelbar daneben nur noch bei
knapp einem halben Meter. Heute steht an dieser Stelle ein Leuchtpfahl.
In Glücksburg machten wir beim Flensburger Segelclub (FSC) fest. Direkt
daneben residiert die Hanseatische Yachtschule (DHH), wo wir seinerzeit
das Segeln gelernt haben. Ein neuer Vereinsstander mit dem fliegenden
Albatros weht jetzt wieder unter der Backbordsaling.
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Vereinsstander des DHH
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Abends nahmen wir noch einen Drink in der
legendären Navi Bar. Alte Erinnerungen wurden wach. Am nächsten Morgen
ging es zurück in Richtung Gelting. Insgesamt mussten wir bei Nordost
Wind 19 Mal Wenden um Holnis zu umrunden. Abends machten wir in
Sønderborg/DK fest. Am Dienstag, 1.9. segelten wir nach Langballigau zurück auf die
deutsche Seite der Flensburger Förde.
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Strand in Langballigau
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Marina Langballigau
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Langballigau |
Zum Ende der Saison scheint uns der Wettergott zu verlassen. Auf
der Etappe von Gelting Mole nach Kiel - Stickenhörn war von allem etwas
dabei. Nach gut 40 Seemeilen liegen wir jetzt verkehrsgünstig gut, in
der Marina Stickenhörn, nördlich der Schleuse zum Nord-Ostsee-Kanal. Am
Montag haben wir ein Termin beim Segelmacher. Am Dienstag soll es dann
durch den Kanal nach Rendsburg ins Winterlager gehen.
Am Sonntagabend nochmal bei schönstem Spätsommerwetter am Tiessenkai flaniert.
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Thiessenkai in Kiel
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Thiessenkai in Kiel |
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Kieler Förde
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Am Dienstagmorgen, 13.9. fuhren wir vom Liegeplatz in Stickenhörn die kurze
Strecke bis zur Schleuse in Kiel-Holtenau. Beim Ansteuern erging bereits
über Funk die Anweisung an die Sportschiffe in die große Südschleuse
einzulaufen und hinter den bereits festgemachten großen Frachtern an der
Steuerbordseite festzumachen. Als sich das Schleusentor nach dem
Schleusen wieder geöffnet hatte, erfasste uns beim Ablegen vom
Schwimmsteg eine Windböe, die den Bug von Zeeuwin zur Seite drückte.
Kurz danach lagen wir quer in der Schleuse und der Bug drehte immer
weiter. Kurzentschlossen fuhr ich mit dem Heck voran rückwärts aus der
Schleuse in den Nord-Ostsee-Kanal.
Die nächsten 40 Kilometer bis
zum Winterlager in der Marina Schreiber in Rendsburg verliefen
unspektakulär. Bis zum Samstag wurde das Boot ausgeräumt und der Mast
gelegt. Nach dem Kranen konnte das Unterwasserschiff in Augenschein
genommen werden. Die Muschelanhaftungen am Saildrive konnten mit einem
Spachtel schnell entfernt werden. Ansonsten hatte der Rumpf die 4 Monate
im Seewasser gut überstanden.
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in der Südschleuse in Kiel-Holtenau
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Winterlager in der Marina Schreiber
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Zeeuwin beim Auskranen
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Zeeuwin auf dem Bock
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leichter Pockenansatz nach 5 Monaten Seewasser
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